Schlaganfall

Als Schlaganfall werden alle zerebrovaskulären Erkrankungen mit akut auftretenden neurologischen Ausfallerscheinungen bezeichnet. In der Mehrheit der Fälle sind es Durchblutungsstörungen, es kommen aber auch Blutungen in Frage.

Durchblutungsstörungen sind häufig und gefährlich. In Deutschland kommt es zu 140-200 Hirninfarkten pro 100.000 Einwohner pro Jahr. Daneben gibt es flüchtige Durchblutungsstörungen (transitorische ischämische Attacken = TIA), die keine bleibende Schädigung verursachen. Diese müssen genauso abgeklärt und behandelt werden müssen, um ein Wiederauftreten eventuell in schlimmerer Form abzuwenden. Die Häufigkeit von Schlaganfällen nimmt mit dem Alter zu, so ist die Hälfte der Betroffenen über 70 Jahre alt. Das Risiko einer bleibenden Behinderung oder eines tödlichen Ausgangs ist hoch (Schlaganfälle stellen die dritthäufigste Todesursache in Deutschland dar).

Risikofaktoren sind neben dem Alter ein männliches Geschlecht, Arteriosklerose, hoher Blutdruck, Diabetes Mellitus, Rauchen, erhöhte Fettwerte, Herzerkrankungen (v.a. Vorhofflimmern und Herzklappenfehler), eine Gerinnungsneigung des Blutes, die Einnahme der Antibabypille usw.

Die Symptome eines Schlaganfalls sind vom betroffenen Gefäß bzw. dem geschädigten Gehirnareal abhängig und daher vielfältig. Es kann zu vorübergehenden oder andauernden Sprach-, Sprech- oder Schluckstörungen, Sehstörungen, Sensibilitätsstörungen, Lähmungserscheinungen und Gleichgewichtsstörungen kommen, aber auch zu plötzlich auftretendem Schwindel oder extremen Kopfschmerzen.

Akut auftretende neurologische Ausfallerscheinungen sind immer verdächtig auf einen Schlaganfall und müssen daher auf dem schnellsten Weg im Krankenhaus abgeklärt werden. Den Rettungsdienst unter 112 zu rufen, ist in diesem Fall die beste Idee.

Da viele der Risikofaktoren für Gefäßverkalkung und Gefäßerkrankungen bekannt sind, muss es das Ziel sein, das Auftreten einer zerebrovaskulären Erkrankung ganz zu verhindern. Dies bezeichnet man als Primärprävention. Durch einen „gesunden Lebensstil“ kann man das persönliche Schlaganfallrisiko erheblich senken. Folgende Faktoren sind hierbei zu beachten:

  • Obst- und gemüsereiche Ernährung und Verzicht auf zuviel Fast Food
  • Gewichtsreduktion bei Adipositas
  • Verzicht auf Rauchen und auf übermäßigen Alkoholkonsum
  • Regelmäßige sportliche Aktivität (mindestens 3 x pro Woche für mindestens 30 min Dauer). Hierzu weiterlesen…
  • Vermeiden der Pille beim Vorliegen eines hohen Blutdrucks
  • Kontrolle und Behandlung von arteriellem Hypertonus, Fettstoffwechselstörungen, erhöhten Blutzuckerwerten, einer koronaren Herzerkrankung und einer Herzinsuffizienz
  • Behandlung eines Vorhofflimmerns (meist medikamentös)

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